Tee aus Indien

Leben im Teegarten – Auf den Spuren des indischen Tees

Einen Teegarten kann man mit einer Enklave/Stadt vergleichen. Es ist ein großes Areal, das nur für die Gartenbewohner und -mitarbeiter zugänglich ist. Im Teegarten wohnen nur Menschen und deren Familien, die auf der Teeplantage arbeiten. Aktuell suchen immer mehr junge Menschen außerhalb der Teeplantage eine Beschäftigung. Dieser Trend kann für die Zukunft Personalengpässe bedeuten. Das Leben im Garten hat einen eigenen Rhythmus und ist nach der Tee-Ernte geregelt. Die regelmäßigen Arbeitszeiten auf der Teeplantage sind: 8 Stunden, 6-Tage-Arbeitswoche. Sonntag ist ein freier Tag. Urlaub, Feiertage, Mutterschutz und „Betriebsrat“ gibt es auch hier. „Betriebsrat“ schreiben wir allerdings in Anführungszeichen, weil in regelmäßigen Abständen (alle zwei Jahre) eine Person ausgewählt wird, die das Interesse der Mitarbeiter vertritt. Diese Person gehört zu einer Organisation, die sich für gerechten Handel und Arbeitsbedingungen einsetzt. Dank dieser können die Mitarbeiter in Darjeeling zum Beispiel mit Gas statt Holz kochen. In Assam haben die Mitarbeiter und deren Kinder vom Arbeitgeber unter anderem Fahrräder bekommen, um sich schneller und leichter im Garten fortbewegen zu können.

Im Garten befinden sich:

  • Toiletten und Pausenräume
  • Kinderkrippen und Kindergärtner – die Mütter werden für die Arbeit auf einer Teeplantage in der Nähe der Kinderkrippe zugeteilt, damit sie jederzeit stillen oder zusammen mit den Kindern Mittagessen können  
  • Schulen (Grundausbildung)
  • Kirchen, Orte religiöser Verehrung – es sind sehr viele Kirchen im Teegarten, da hier auch sehr viele Religionen zu finden sind
  • Krankenhaus – gilt als Anlaufstelle für die Erste Hilfe. 2-mal in der Woche kommt ein Arzt und nimmt Patienten an.  
  • Produktion (BIO)
  • Büro – im Büro arbeiten nur Männer, was in der indischen Kultur normal ist
  • Lager
  • Wohnsiedlungen  
  • Gästehaus für Besucher

Technische Neuheiten im Teegarten

  • PV-Anlage 70 % Strom kommt aus der Eigenherstellung, 30 % muss gekauft werden
  • Lampen mit Solaranlage, die Wohngebiete in den Teegärten beleuchten
  • Freischneider-Geräte von einer bekannten deutschen Marke, die mit großem Stolz benutzt werden

Die Experten, die den Garten, das Personal und die Produktion verwalten, verfügen über ein enormes Wissen auf dem Tee-Gebiet. Wenn sie über den Garten, die Teesträucher und die Produktion sprechen, tun sie dies mit großem Engagement und viel Leidenschaft.

BIO Teegarten

Ein Teegarten, in dem biologischer Tee angebaut wird, zeichnet sich durch seinen fast autarken Charakter und die konventionelle Anbaumethoden aus.

  • Chemische Spritzmittel werden durch Handarbeit und naturelle Pflanzenschutzmittel ersetzt. Pflanzenschutzmittel werden eigenständig, aus den im Garten wachsenden Pflanzen, hergestellt.
  • Die fruchtbare Erde wird durch Kompost erreicht. Der Kompost wird im Garten hergestellt. Das Material kommt aus den im Garten wachsenden Pflanzen – also aus Pflanzen, die nie mit chemischen Mitteln kontaminiert wurden.
  • Unkraut wird manuell entfernt und dort, wo es möglich ist, mit Rasenmähern geschnitten. Alle drei Jahre werden die Teesträucher von Hand auf eine Höhe von 20 cm über dem Boden zurückgeschnitten und von Moos und anderen Aufwüchsen gereinigt (auch Handarbeit).
Teepflanze

Auf der Bio-Plantage wächst grünes Gras, Unkraut und es leben Tausende von verschiedenen Insekten wie zum Beispiel Spinnen und andere Krabbeltiere. Zahlreiche Vögel, Schlangen und weitere einheimische Tiere finden hier ebenfalls ihren Lebensraum. Bestimmte Bereiche im Garten werden absichtlich nicht bewirtschaftet, damit Tiere dort Schutz finden können.

Interessante Fakten: Der Garten in Assam hat insgesamt 1.236,00 ha, davon sind 540 ha. die Teeplantage. Plantage und Produktion beschäftigen mehr als 2.000 Personen, die dort angestellt sind und die körperliche Arbeit ausüben.

Entdecke jetzt unseren hochwertigen Assam- und Darjeeling Tee