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Aktuelles vom Kinderhilfswerk H.E.L.G.O. e.V. – Rundbrief August


Liebe Mitglieder und Freunde von H.E.L.G.O. e.V.!
Coronabedingt fällt es mir schwer, diesen Rundbrief zu schreiben, und das, obwohl es
natürlich auch gute Nachrichten gibt.

Die Zeit vor Corona:

Mitte Februar bin ich gemeinsam mit Sven Klauer und zwei Unterstützern des Projektes
nach Kalkutta geflogen. Sven konnte leider nur eine Woche bleiben, aber wir haben die Zeit
mit einem engen Programm gut genutzt.
Hier seine Eindrücke:
„Für mich, der ja in Abständen immer wieder das Projekt vor Ort besucht hat, ein wundervoller
Moment, die Ergebnisse der Arbeit sehen und erleben zu dürfen. Hautnah mit
unseren Lehrern, Sozialarbeitern, den befreundeten Organisationen daran mitarbeiten
zu dürfen, den Kindern eine wesentliche Hilfe auf ihrem Lebensweg zu sein, befriedigt
ungemein.
Neben all den sehr emotionalen Begegnungen hat mich dieses Jahr eines besonders begeistert:
Unser Projekt wird zunehmend unabhängiger!
War es, aus meiner Sicht, in den letzen 25 Jahren ohne die Person meines Freundes,
Dr. Meyer-Hamme unvorstellbar, vollzieht sich nun ein merklicher Wandel. Die Organisation
in Indien hat gute und klare Strukturen bekommen, Eigenverantwortung ist deutlich zu
spüren. Die sehr strukturierte Arbeit, die Sebastian Leidig, der ja Jahre vor Ort war,
geleistet hat, trägt Früchte. Dieses war und ist immer unser Bestreben gewesen: Das Projekt
noch unabhängiger von einzelnen Personen zu machen!
Zu spüren, dass nun die Eigenständigkeit wächst, erfüllt mich mit Demut und Dankbarkeit.
Ein besonderer Dank dafür an unsere indischen Mitarbeiter, die das Projekt mit soviel Herz vor
Ort begleiten. Natürlich werden wir mit Ihrer Hilfe weiter das Projekt mit besten Kräften aus
Deutschland fördern.“
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Wie jedes Frühjahr war ein 3-Tages-Ausflug mit 24 Kindern an den Golf von Bengalen ein
besonderer Höhepunkt. Es waren wunderbare Tage und es hat allen großen Spaß gemacht
— erfreulicherweise sogar das Einsammeln von Müll am Strand am letzten Morgen schon
bald nach Sonnenaufgang. Nach kurzer Zeit hatten wir sechs vorwiegend mit Plastik voll
gestopfte große Säcke beisammen.


Aber was mit diesen Müllsäcken anfangen? Es stellte sich zu unserem Erstaunen heraus,
dass es dort auf dem Lande keine Müllabfuhr gibt. Vor unserem Hotel konnten wir die prallen
Säcke nun auch nicht stehen lassen, also haben wir sie mit in den Bus gepackt und
neben unserem Zentrum in Liluah auf dem Müllberg entsorgt.
Für eine andere Gruppe von jüngeren Kindern war ein Ausflug in den Park des deutschen
Generalkonsulates ein großes Erlebnis.


Auf der riesigen Rasenfläche spielten und tobten die Kinder
nach Herzenslust. Der Generalkonsul, Herr Dr. Michael Feiner, der uns
eingeladen hatte, hat es sich nicht nehmen lassen, mit
unseren Kindern Fußball und Frisbee zu spielen.
Natürlich gab es für a l l e G e t r ä n k e ,
leckeres Bi ryani und Eiscreme satt zum Nachtisch.


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Die Besuche bei unseren verschiedenen Projektpartnern, die wir Ihnen in den letzten
Rundbriefen vorgestellt hatten, waren sehr erfreulich. Sie alle haben uns mit ihrer
wichtigen und guten Arbeit für ärmste Kinder überzeugt.
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Eine sehr schöne Entwicklung möchte ich gerne mit Ihnen teilen. Es ist unserem
indischen Team gelungen, eine Reihe von älteren Schülern, die kurz vor ihrem
Schulabschluss stehen bzw. die Schule gerade beendet haben, in die Sozialarbeit
enger einzubinden. Zum Beispiel: Sie geben an Sonnabenden, an denen unsere Lehrer
nicht da sind, jüngeren Kindern Nachhilfe.
Oder: Sie suchen neu eingeschulte Kinder, die ihren täglichen Schulbesuch mal schlicht
vergessen, in ihren Hütten auf, und bringen sie in die Schule. Oder: Sie haben sich in den
letzten Monaten bei der Verteilung der Nahrungsmittel besonders beteiligt.
In Anerkennung ihrer aktiven Hilfe habe ich diese engagierten älteren Schüler zu einem
Mittagessen eingeladen.

Das Leben seit den Corona-Maßnahmen:

Bei meinem Abflug aus Kalkutta am 8. März habe ich mich auf dem Flugplatz über etliche
gestrichene Flüge wohl gewundert, aber noch nicht geahnt, welch dramatischen Ereignisse
sich in den folgenden Tagen ereignen sollten.
Der Corona bedingte Lockdown in Indien ab dem 23. März war und ist für die Familien
unserer Kinder wie auch für Millionen anderer Familien eine Katastrophe. Als Tagelöhner
konnten die Väter und Mütter von heute auf morgen nichts mehr verdienen. Da sie
keinerlei Rücklagen hatten, war plötzlich kein Geld für das tägliche Essen mehr vorhanden,
was hungern bedeutet.
Wir hatten Sie zwischenzeitlich über diese bedrohliche Entwicklung informiert, über
unsere Nahrungsmittelhilfe für die Familien und den verheerenden Wirbelsturm ‘Amphan’, der im
Mai Kalkutta heimsuchte. Orkanböen von fast 200 km/h sowie massive Überschwemmungen
hatten schwere Schäden angerichtet und viele Hütten zerstört. Nachzulesen im Netz unter:
http://www.helgo-ev.de/de/node.
Wie sieht es nun heute in unserem Projekt aus? Derzeit ordnet die Regierung an zwei
Tagen pro Woche eine totale Ausgangssperre an. Arbeitsmöglichkeiten für Tagelöhner gibt es
nach wie vor kaum, und wenn, dann nur stundenweise. Das Einkommen der Eltern
reicht bei weitem nicht aus, um ihre Familien zu ernähren. Wir werden weiterhin etwa alle
zwei Wochen Nahrungsmittel verteilen müssen, und das wird sich wohl auch nicht so schnell
ändern. Dank zusätzlicher Spenden waren und sind wir noch in der Lage, die Nahrungsmittelhilfe
zu finanzieren.
Gemeinsames Essen als Dankeschön

Schule und Berufsausbildung:

Seit über vier Monaten sind in Indien alle Schulen geschlossen und werden es voraussichtlich
noch länger bleiben. Unsere Lehrer sind sehr aktiv, die Kinder mit Lehrstoff zu
versorgen. Zumeist geschieht das beim Abholen des in Aluminiumfolie eingepackten
Mittagessens, das die Kinder an Tagen ohne Lockdown erhalten.

Schön ist zu erfahren, dass die Schüler die Lernangebote sehr gut annehmen. Manchmal
warten sie in einer Schlange — nicht zum Empfang des Mittagessens, sondern zum
Abgeben und Empfangen von Hausaufgaben.
Für eine kleinere Anzahl älterer Schüler ist Online-Schooling über Smartphone möglich.
Allerdings begrenzen die nur wenigen vorhandenen Geräte diese Möglichkeit erheblich.
Die Abschlussprüfungen für die 10. (Mittlere Reife) und 12. Klasse (Abitur) konnten infolge
der Schulschließungen im März zum Teil nicht mehr abgeschlossen werden. Alle Schüler
haben dennoch ihre Zeugnisse erhalten. Die Zensuren wurden, wo es nötig war, aus dem
Durchschnitt der letzten Monate errechnet.
Von 18 Schülern aus der 10. Klasse haben 13 Schüler (7 Jungen u. 6 Mädchen) die Mittlere
Reife erhalten und alle 4 Zwölftklässler (davon ein Mädchen) haben das Abitur bestanden.
Insgesamt ein schönes Ergebnis!
Nun sind wir für diese Jugendlichen mit der Berufsfindung und Zukunftsplanung beschäftigt.
Da alle Universitäten und Ausbildungszentren zur Zeit geschlossen sind, ist die Zukunft
noch ungewiss.
Wie es insgesamt weitergehen wird, weiß niemand, was uns allen auf der Seele lastet.
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Ende Juni ist H.E.L.G.O. e.V. 25 Jahre alt geworden. Dieses Jubiläum können wir in
Zeiten der Corona-Maßnahmen nicht so begehen wie ehedem das 10-jährige, das wir
mit einer großartigen Veranstaltung in der Hamburger Handelskammer gefeiert haben.
Uns schwebt diesmal etwas ganz anderes vor:
Es wäre die Erfüllung eines Traumes, wenn es gelingen könnte, die vielen hundert ehemaligen
Projektkinder zu einer großen Feier in Kalkutta einzuladen. Sehr Viele würden
kommen und wir würden anhand alter Bilder in Erinnerungen schwelgen. Vielleicht könnten
sich, ausgehend von unseren nun erwachsenen Projektkindern, auch neue Impulse für unsere
Arbeit ergeben.
Möge dies nicht nur ein Traum bleiben, sondern vielleicht 2021 so weit sein!
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Für Ihre treue Begleitung unserer Kinder in all den vergangenen Jahren danken wir ganz
herzlich. Diese kontinuierliche Hilfe bedeutet konkret, dass bereits Hunderten von Kindern
und Jugendlichen der Weg in eine bessere Zukunft ermöglicht wurde. Die Früchte dieser
Hilfe wirken über Jahrzehnte bis in die nächste Generation hinein.
Bleiben Sie bitte auch den heutigen Kindern mit Ihren guten Gedanken und Ihrer Tatkraft
wohlwollend verbunden.
Im Namen des Vorstandes grüßt Sie herzlichst
Ihr

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