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Thomas Zimmermann & teealternative

Es war vermutlich kein Zufall, dass mir im Frühjahr 2009 in der ‘Süddeutschen Zeitung’ ein Artikel über die ‘Teekampagne’ anlässlich der Verleihung des ‘Deutschen Gründerpreises’ auffiel. Umgehend besorgte ich mir das darin angesprochene Buch „Kopf schlägt Kapital“ von Prof. Günter Faltin. Ich war fasziniert: Ein deutscher BWL-Professor beschrieb nicht nur allgemeinverständlich wirtschaftliche Prozesse und praktische, kaufmännische Konzepte, sondern vertrat in seinen, wohl vornehmlich an die junge Generation gerichteten Unternehmensgründungs-Appellen das, was ich als selbständiger Kaufmann intuitiv immer gemacht hatte: Möglichst einfache Strukturen, direkte, kurze Wege, Konzentration auf wenige Produkte, am besten auf ein Produkt.

„Keep it small and simple“ war immer meine Devise gewesen. Die richtige Idee, der Spaß und der Enthusiasmus selbst etwas zu unternehmen, etwas zu ‚kreieren‘, sind für den Erfolg allemal wichtiger als ‚Businesspläne‘ oder das – meist fehlende – Kapital. Da ich schon lange einen günstigen Anbieter wirklich hochwertigen, naturreinen Bio-Tees aus Assam vermisste, empfand ich es als verlockende Herausforderung, dies nun – nach beschriebenem und bewährtem Konzept – selber in die Hand zu nehmen. Im Frühjahr 2010 gründete ich die ‘teealternative’. Dies bedeutet wieder einmal eine radikale Neuorientierung meines unternehmerischen Werdegangs. Bis dahin hatte ich allerdings schon einiges ‘unternommen’.

Nach dem Abitur in Berlin (1971) und einer kaufmännischen Ausbildung in München, immatrikulierte ich mich an der Ludwig Maximillians Universität in München für das BWL-Studium. Eine akademische Ausbildung schien mir für eine spätere Tätigkeit als selbständiger Unternehmer die besten Voraussetzungen zu gewährleisten. Obwohl ich nicht „schon in der Schule gern von Henry Ford, Andrew Carnegie oder Joseph Schumpeter“ (Günter Faltin: ‘Kopf schlägt Kapital’) unter der Bank gelesen hatte, ging auch ich nach der praktischen, kaufmännischen Ausbildung mit großen Erwartungen in dieses Studium. Auch mir „erwies sich das Gebiet, das mir als so interessant und spannend erschien, an der Universität als trocken und langweilig“ (ebenda). Ich empfand es als realitätsfern, zu theoretisch-mathematisch, ich vermisste die praktischen, betrieblichen Bezüge. Also befasste ich mich nebenher mit Literatur, die über Marketingstrategien erfolgreicher Unternehmen berichtete. Am meisten faszinierten mich Erfolgsgeschichten, die auf ganz einfachen Konzepten beruhten.

Gleich nach dem Examen gründete ich zusammen mit einem Kommilitonen eine Textilhandelsfirma. Wir ließen in Istanbul, später in Montevideo (Uruguay) nach eigenen Entwürfen Jacken, Mäntel, Handschuhe, etc. aus Lammfell anfertigen, importierten die Ware und verkauften sie in den Wintermonaten direkt an die meist jungen Kunden an einem offenen Verkaufsstand auf der Leopoldstraße (Uni-Nähe!) in München. Kurze Zeit später mietete ich die im Winter ungenutzte Freifläche eines bekannten Münchner Innenstadt-Cafés für einen zweiten Verkaufsstand an. Einige Jahre später ergänzte ich meine unternehmerischen Aktivitäten durch einen Handel mit Kinderbekleidung. Ich importierte die Ware direkt ab Fabrik in Belgien und verkaufte sie an den Wochenenden auf Jahr- und Wochenmärkten.

Was mich noch heute fasziniert: 90% des Umsatzes machte ich damals mit einem einzigen Modell.

Direktimport, Direktvertrieb, kleines Sortiment, Miete und sonstige Kosten möglichst nur in der Zeit, in der auch Umsatz gemacht wird: Mit diesem Konzept kann man konkurrenzlos günstig anbieten.

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